Anhängerkupplung
Anbauanleitungen für Anhängerkupplungen
Manche von euch haben mit Sicherheit schon mit dem Gedanken gespielt an seinen Typ3 eine Anhängerkupplung, kurz AHK, zu verbauen. Ich will nun kurz erklären auf was man sich dabei einlässt, welche Typen es gibt und auf was man achten muss. Mir sind nur drei Hersteller bekannt die AHKs für unsere Autos gebaut haben. Da ist als erstes die Firma ORIS aus Stuttgart, als zweites die Firma PEKA aus Karlsruhe, die aber glaube ich Pleite ist, und als drittes noch die Firma Westfalia aus Rheda- Wiedenbrück.
Im Grunde genommen gibt es nur zwei verschieden Versionen von AHKs. Bei der ersten Version werden zusätzliche Bleche über den Stoßstangenhalter an der Karosserie geschweißt, bei der zweiten Version werden zusätzliche Bleche, besser gesagt Eisen, an das Anschlussblech geschraubt. Diese Versionen gibt es für jedes Baujahr und für jeden Typen des Typ 3. Die AHKs für die Baujahre ab August 1969 sind etwas nach oben gebogen, die früheren kommen gerade aus dem Loch in der Karosse für die Stoßstangenhalter. Die AHKs als solche sind so wieso gleich, ausgenommen bei Karmann34. Auf den Typenschilder der AHKs ist aber oftmals eine Bestellnummer vermerkt. Diese unterscheidet sich beim Variant/ TL von der Limousine nur durch die unterschiedlichen Einschweißbleche. Diese wurden damals mit der AHK mitgeliefert und sehen unterschiedlich aus. Deswegen gibt es auch verschiedene Anbauanweisungen für die AHKs. Ist eigentlich nicht weiter wichtig, kann aber bei der Eintragung beim TÜV eine Menge Ärger bedeuten, wenn dort steht das die AHK für einen Variant ist, hier aber an einer Limousine hängt. Um das ganze aber noch weiter zu verwirren sei noch angemerkt das auch AHKs mit dem gleichen Prüfzeichen unterschiedlich angebaut werden, und somit komplett anders aussehen. Ich habe aber mal eine Tabelle zusammengestellt aus der das hoffentlich ersichtlich wird.
Nun aber mal zum anbauen. Als erstes vergewissern wir uns welche AHK uns zu Füssen liegt. Wenn diese AHK auf jeder Seite drei Löcher zum anschrauben an die Stoßstangenhalter hat handelt es sich um die erste Version, also müssen zusätzliche Bleche eingeschweißt werden. Hat die AHK an jeder Seite nur zwei Löcher muss Sie unterhalb des Kugelkopfs eine Lasche mit zwei Löchern haben. Weiterhin überprüfen wir die Befestigung der Stoßstange. Auch hier haben die Hersteller keine Möglichkeit ausgelassen. Bei manchen bleiben die Träger erhalten und die AHK wird vor Montage in die Stoßstange geschoben, bei anderen wiederum wird die Stoßstange an die AHK geschraubt. Bei PEKA zum Beispiel gibt es auch eine Version da besteht der Halter für die Stoßstange aus 3 Teilen auf jeder Seite. Aber auch dieses Problem ist lösbar. Sollte es sich um eine AHK handeln bei der die Stoßstangenträger erhalten bleiben sieht man sofort das die Halter der AHK sich wunderbar in die Träger der Stoßstangen schieben lassen. Allerdings sollte sich jeder spätestens jetzt die Anbauanweisung besorgen. Die wird zum Eintragen beim TÜV eh gebraucht.. Wenn das geklärt ist können wir ja anfangen.
Als erstes bauen wir mal die hinter Stoßstange ab. Um vernünftig arbeiten zu können sollte wir den Motor auch ausbauen. Bei einem Schräglenker reicht es unter Umständen den Motor herab zu lassen. Bleiben bei der verwendeten AHK die Stoßstangenträger erhalten ist es ratsam die Durchbrüche in der Karosserie für die Träger etwas zu vergrößern.
Nun gehen wir davon aus, das wir eine AHK haben bei der keine zusätzlichen Bleche eingeschweißt werden müssen. Um dieses Version kümmern wir uns später. Zum einfachen Anhalten kann die AHK ohne Stoßstange in die Karosse geschoben werden. Wie bereits weiter oben erwähnt wird bei dieser Version noch diverses Eisen eingeschraubt. Dieses sind im einzelnen ein leicht gebogenes Winkelstück und ein Flacheisen. Das Winkelstück kommt hinter das Abschlussblech und wird mit vier Schrauben und diesem Flacheisen am Luftkanal festgeschraubt. Das Flacheisen kommt in den Luftkanal. Übrig bleiben noch zwei Löcher im Abschlussblech. Hierdurch werden Winkelstück und AHK miteinander verschraubt. Der TÜV sieht übrigen am liebsten wenn es sich um hochfeste Schrauben, also 10.9, handelt. Keine Edelstahlschrauben verwenden. Wenn Ihr alles richtig gemacht habt, war es das auch schon so ziemlich.
Gehen wir also zum nächsten Auto. Denn hier liegt eine AHK bei der zusätzliche Bleche eingeschweißt werden müssen. Diese Bleche sind nichts anderes als ein zu einem U geformten Blech mit unterschiedlich langen Schenkeln. Ich habe mal beispielhaft eine Zeichnung einer Version zum runterladen bereitgestellt. Wie schon erwähnt, TL bzw Variantbleche sind gleich, Limobleche wieder anders. Die Zeichnung zeigt ein Variantblech. Und was ganz wichtig ist! der Abstand zwischen den beiden vorderen Schraublöchern muß nicht mit der Zeichnung übereinstimmen. Die Bleche sind aber im Prinzip bei allen Herstellern gleich. Wie Ihr mit Sicherheit bemerkt habt hat die AHK auf jeder Seite drei Befestigungslöcher. Der Halter an der Karosserie hat aber leider nur zwei. Das benötigte Verstärkungsblech hat aber drei Löcher. Also muss das Blech so eingeschweißt werden das die originalen Stoßstangenhalterlöcher deckungsgleich sind. Das dritte Loch sitzt dann in Fahrtrichtung gesehen vor den anderen. Also, AHK in die Karosse schieben, Verstärkungsblech mit den Schrauben anschrauben. Gucken das alles gut aussieht und anschweißen. Vorher natürlich Lack weg und nach dem Schweißen wieder Lack drauf.
Auch hier sind wir jetzt fertig.Gehen wir nun zum dritten Auto, und wie würde Jean Pütz von der Hobbythek im WDR- Fernsehen sagen.“ Isch habe da ma was vorbereitet“. Genau. Nämlich ein Auto samt AHK und wieder eingebautem Motor. Aber es fehlt ja noch die Elektrik. Auch hier haben wir mal einen Schaltplan vorbereitet. Dort steht zwar das der Plan für Autos mit Transistorblinkrelais ist, geht aber auch für alle anderen. Allerdings weiß ich gar nicht ob nicht neuerdings eine 13polige Steckdose Pflicht ist. Also beide Rücklichter abschrauben und gucken das man mit dem Kabeln vernünftig in die Kotflügel kommt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste ist den Kotflügel etwas lösen und dann zwischen Dichtung und Kotflügel die Leitung durchschieben und Flügel wieder anschrauben. Wenn man einen normalen Anbausatz für die Elektrik gekauft hat gehört das Kabel mit der blauen, roten und gelben Ader nach rechts, und das Kabel mit der schwarzen, braunen und grünen Ader nach links. Weiterhin muss noch die Kontrollleuchte eingebaut werden. Hierzu brauchen wir ein Blinkrelais mit vier anstatt drei Anschlüssen. Die Kontrollleuchte muss im Sichtbereich des Fahrers sein. Besitzer von "moderneren" Typ3s brauchen nur das Blinkrelais aus dem Sicherungshalter ziehen und das neue Relais einstecken. Vorher noch den Stecker für den vierten Anschluss in den Halter stecken. Besitzer ältere Fahrzeuge müssen gucken wo sie bleiben. Vor allem weil das neue Relais gar nicht in die Karosse zu hängen ist. Ein schönes Plätzchen für die Kontrollleuchte ist zwischen Uhr und Tacho, hier ist bei den neueren Typ3´s meist eine Plastikabdeckung zu finden. Diese ist eigentlich für die Bremskontrollleucht, aber die hat ja eh kaum einer. Wenn das alles erledigt ist könnte man eigentlich zum TÜV fahren und alles eintragen lassen.
Viel Spaß beim Schrauben
Autor: Dirk Fischer
Für Fahrzeug | Ausführung/ Typenbezeichnung/Anbauart | Prüfzeichen | Hersteller |
Baujahrbeschränkung laut Hersteller |
alle
|
M3355
|
Oris | nein | |
alle
|
M3579
|
Oris | ab Baujahr 1968 | |
alle
|
M3579
|
Oris | ab Baujahr 1963 | |
alle
|
M3744
|
Oris | ab Baujahr 1970 | |
alle
|
M3744
|
Oris | ab Baujahr 1970 | |
Karmann Ghia 34 |
M3432
|
Oris | nein | |
alle |
M3284
|
Peka | nein | |
alle |
M3284
|
Peka | bis Baujahr 1969 | |
alle |
M3687
|
Peka | nein | |
alle |
M3753
|
Peka | nein | |
alle |
M3753
|
Peka | nein | |
alle |
F597
|
Westfalia | nein | |
Karmann Ghia 34 |
F618
|
Westfalia | nein | |
alle |
F725
|
Westfalia | nein | |
alle |
F725
|
Westfalia | nein | |
alle |
321 055/ 321 055/ mit Blech
|
F3006
|
Westfalia | ab Modell 8/69 |
1600 Variant/ TL |
F3006
|
Westfalia | nein | |
1600 Limousine |
F3006
|
Westfalia | nein | |
alle |
F3006
|
Westfalia | ab August 1969 | |
alle |
321 068/ 321 055/ geschraubt
|
F3006
|
Westfalia | ab August 1969 |
Karmann Ghia 34 |
661 TP8
|
Westfalia | nein | |
alle |
670 TP8
|
Westfalia | nein | |
alle |
672 TP8
|
Westfalia | nein |